Ein wundervolles Bild, wie ich finde, kam mir neulich im Gespräch mit meinem Freund. Unsere Beziehung ist oftmals nicht einfach, da die äußeren Umstände dies nicht zulassen.
Daher sitzen wir sehr oft beisammen und reden über alles, was uns bewegt. Gerade durch die gesamte Umstellung in meinem Leben kämpfen wir beide sehr damit. Wenn wir vor zwei Wochen uns noch sechs bis zehn Stunden am Tag sehen konnten, sind es heute gerade mal zwei bis drei.
Klar sollte das der Beziehung keinen Abbruch tun und das ist auch nicht so, doch es ist eine Umstellung, die im ersten Moment schmerzt. Daher ist es umso wichtiger miteinander zu reden.
In einem Gespräch kam mir dann der Gedanke, dass eine Beziehung immer ein Berg ist, den es zu erklimmen gilt. Alleine schafft das niemand, daher muss man gemeinsam mit seinem Partner arbeiten. Die Spitze des Berges ist nicht erkennbar, allerdings sieht man hier und da Vorsprünge und sogar kleine Wälder und Lichtungen. An der ein oder anderen Stelle ist er recht flach, sodass der weitere Weg leichter ist, als der Aufstieg.
In unserem Fall stehen wir noch relativ am Anfang dieses Berges. Wir beschlossen gemeinsam, ihn zu besteigen. Einer von uns ist immer schneller als der andere und zieht ihn mit sich. Manchmal fällt die Person, die oben steht hinunter, wird aber von der unteren aufgefangen, sodass man auf Augenhöhe steht. Die Person, die in diesem Moment den Rücken deckt, übernimmt nun das Vorangehen. So fällt man manchmal kleine Schritte zurück, nur niemals wieder auf den Boden.
Nur gemeinsam kann man diesen Berg erklimmen. Hier und da kann man sich gemeinsam ausruhen. In unserem Fall sind es derzeit die seltenen Treffen, die intensiven Gespräche. Das sind unsere Felsvorsprünge, auf denen wir uns ausruhen können, tief in die Augen sehen und einmal reflektieren, wie viel wir bereits von dem Anstieg hinter uns gelassen haben. Denn unser Ziel ist es, eine lange, erfüllte Beziehung zu führen, auch wenn unser Weg steinig wird, diesen Berg zu erklimmen.
Wir sind uns allerdings einig, dass jeder Schritt, jedes Stolpern und jeder Moment es wert ist.
Diese Berge gibt es nicht nur in Liebesbeziehungen, sondern auch in Freundschaften und sogar in familiären Beziehungen. Allerdings muss man sich selbst im Klaren sein, ob man diesen Berg erklimmen möchte und das gemeinsam oder ob man lieber auf den Nächsten zugeht.
Wichtig ist, wenn du merkst, dass du den Berg alleine erklimmst und dein Gegenüber sich nur mitziehen und dich fallen lässt, du dir am Boden einen anderen Berg suchst und nicht wieder den gleichen versuchst, auch wenn es schwerfällt. Glaub mir, ich weiß, wovon ich dabei rede. Doch ich glaube, aktuell erklimme ich nur noch die richtigen Berge.
Kya