Liebes Tagebuch,
ich bin müde. Müde von der Welt und diesem Leben. Müde, den nächsten Schritt zu gehen und den nächsten. Egal, was ich tue, ich habe das Gefühl, es ist falsch und ich falle wieder zehn Schritte zurück. Doch warum das Ganze? Ich erfülle meinen Engel mit stolz, mit allem, was ich tue, mein Freund ist fest von mir überzeugt, meine Geschwister stehen hinter mir und meine Eltern lieben mich und alles, was ich tue.
Ich gehe jeden Schritt weiter, auch wenn ich das Gefühl der Müdigkeit habe. Ich mache, was mir Spaß bereitet, und hole damit so viele ab, die es ebenso wunderbar finden. Doch am Ende bleibt die Müdigkeit.
Immer wieder überlege ich, warum es so ist. Ist es, weil ich in der Stagnation bin? Ist es, weil ich nicht weiß, wo ich mit meiner Zukunft lande? Welcher Job wird es sein? Werde ich die Erwartungen der Menschen um mich herum und auch meine Erwartungen erfüllen? Welche Wohnung werde ich finden? Wann wird mein Freund zu mir kommen können und wann werden manche der Spiele ein Ende finden?
Ich bin müde, doch ich kämpfe weiter. Ich sehe das Licht am Ende des Tunnels. Es wird ein wunderbarer Job werden und ich weiß, dass ich alles schaffen kann. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Job, der mich erfüllt und glücklicher macht. Die Wohnung, die ich dann finde, werde ich bereits mit meinem Freund planen und nach und nach einrichten, sodass er es „Heimat“ nennen kann, wenn er dann endlich zu mir zieht.
Und ich weiß, dieser Tag wird kommen, bald.
Kya