Wo fängt Freundschaft an und wo hört sie auf? Und wann kann man jemanden überhaupt als Freund bezeichnen? Das sind Fragen, über die ich mir zum Glück nie Gedanken gemacht habe. Ich lernte Menschen kennen, schloss sie in mein Herz oder hielt einfach Abstand von ihnen. Ob ihr es glaubt oder nicht, gerade die “schwierigsten” Kinder fühlten sich in meiner Nähe am wohlsten. Sie wurden sogar ruhiger in meiner Nähe. Natürlich zähle ich nicht jeden Menschen, den ich treffe, zu meinen Freunden, dennoch kann ich euch den Tipp geben: Es ist okay, mehrere Freunde zu haben. Es ist gut beste Freunde zu besitzen, aber ungesund, wenn ein Freund sagt: “du bist aber schon mein/e Freund/in.”
Ihr entscheidet selbst, ob ihr ein, zwei oder sogar 10 Freunde habt und mit wem ihr befreundet sein möchtet. Hauptsache ihr fühlt euch wohl.
Ich weiß nicht wie oft mir im Leben schon gesagt wurde: “hey bei dem oder der musst du aufpassen!” Anfangs bin ich noch total drauf angesprungen und war zu Leuten, mit denen ich mich zuvor gut verstand plötzlich zurückhaltend. Bis eine Woche später die Person wieder in Ordnung war und der nächste ausgegrenzt wurde. Ab diesem Zeitpunkt lernte ich, ich entscheide selbst, mit wem ich befreundet bin und mit wem nicht. Gibt mir heute jemand ein “Achtung”, bedanke ich mich herzlich, bin wachsam, bilde mir aber mein Urteil selbst. Denn selbst, wenn andere Personen sich nicht verstehen, kann ich es ja trotzdem und so denke ich auch über Freundschaften.
Mich mögen zum Beispiel sehr viele Menschen und ich habe das Glück, viele Menschen zu meinen Freunden zu zählen, einige möchte ich gar nicht mehr missen.
Ich wurde natürlich von Freunden auch schon enttäuscht, so ist es nicht, aber ich habe in schweren Zeiten gesehen, wer wirklich für einen da ist und das immer und dafür bin ich sehr dankbar, denn das sind unbezahlbare Freunde.
Um aber mal wieder auf die Anfangsfrage zurückzukommen. Ich denke, es gibt bestimmte Arten von Freundschaften. Angefangen bei den Bekannten und Freunden, die man auf der Lebensreise kennen und mögen lernt, die man aber im Laufe der Jahre wieder verliert. Sei nicht traurig darüber, sondern erfreue dich an den schönen Erinnerungen, die ihr zusammen hattet.
Nutzfreunde. Habt ihr diesen Begriff schon einmal gehört? Einer meiner besten Freunde erklärte ihn mir. Es ist eine traurige Art der Freundschaft finde ich. Es sind Menschen, die sich bei dir melden, wenn sie Hilfe brauchen (ihren Nutzen daraus ziehen). Jedoch wenn du Hilfe benötigst, haben sie keine Zeit.
Weiter geht es mit den langen Kindheitsfreunden, die man nicht täglich sieht, aber man sich immer über ein Lebenszeichen, ein Foto oder Nachricht freut und wenn man sich mal trifft, ist es, als hätte man sich gestern das letzte Mal gesehen, bis auf das mittlerweile die meisten verheiratet sind oder grade alle Babys bekommen. 🙂
Dann gibt’s noch die Heldenfreundschaften. Diese Freunde tauchen immer dann auf, wenn du am Ende bist und nicht mehr weiter weißt. Behalte dir diese Freunde gut, denn sie sind sehr selten und sei im Gegenzug ebenso für sie da, denn das Leben besteht aus Geben und Nehmen.
Unter all den Freunden sticht manchmal eine Person hervor. Diese könnte die Liebe deines Lebens seins. Oft sieht man es nicht sofort, aber wenn du etwas merkst, dann hab den Mut und finde heraus, was es ist.
Zum Schluss zähle ich noch zwei besondere Arten der Freundschaft auf, die für mich wichtig sind. Einmal die Freundschaft zu Menschen, die du sehr lieb hast. Ja, ich finde, das geht. Ich liebe zum Beispiel meinen Mann, habe aber einen anderen Freund, den ich trotzdem sehr lieb habe. Er war lange für mich da oder ist es immer noch und ich für ihn. Einige dachten, ich wäre verliebt, aber es ist eine freundschaftliche Liebe. Und wenn ich ihn lieb habe, dann hab ich noch drei andere lieb. Ich das zeige ich auch. Ein paar Mal bin ich damit angeeckt und die anderen Male freuten sich die Menschen über meine liebevolle Art. Ich finde, es kann nie schaden, etwas Liebe auf der Welt zu verteilen.
Die letzte Art der Freundschaft ist die einer Seelenfreundschaft. Ihr versteht euch blind, wisst, was der andere denkt oder wie es ihm gerade geht, ohne miteinander gesprochen zu haben. Ihr habt das Gefühl, euch schon ewig zu kennen. Wie aus einem früheren Leben.
Ich habe das Glück, so jemand in Kyara gefunden zu haben.
Wie sieht es bei euch aus? Welche Freundschaften habt ihr? Kennt ihr vielleicht noch andere Arten?
Eure Kim