Loslassen ist ein großes Thema, welches ganze Bücher füllen kann. Es gibt viele verschiedene Formen des Loslassens und auch die unterschiedlichsten Arten, dies anzugehen.

Es gibt das Loslassen von materiellen Dingen, wie Minimalisten es gerne tun. Denn Menschen sind durch die Evolution gewohnt, Dinge zu horten, vor allem dann, wenn sie in unseren Augen einen besonderen finanziellen oder emotionalen Wert besitzen. Mittlerweile ist mehrfach bestätigt, dass wir glücklicher sind, wenn wir nur wenige Dinge besitzen. Ich kann dir hierzu nur sagen, dass ich bis auf meinen Kleiderschrank, welchen ich tatsächlich recht minimalistisch führe (nur Klamotten für 9 Tage und vielleicht 4 besondere Sachen wie Abendkleider), mich nicht von meinen Gegenständen trennen kann. Ich finde minimalistisch eingeräumte Wohnungen und Häuser meist auch eher leblos und karg. Allerdings trifft das nicht auf jeden zu und ich glaube, würde ich weniger Dinge besitzen, die zum Beispiel auf meinem Schreibtisch liegen, hätte ich auch seltener Kopfweh.

Dann gibt es das Loslassen von emotionalen Dingen. Sei es eine Beziehung, an die wir uns klammern, eine Freundschaft, die wir nicht hergeben wollen, eine Bekanntschaft, bei der wir sagen, dass sie uns irgendwann sicherlich guttun wird oder das Loslassen einer lieben Person, welche von uns gegangen ist.

Leider gehört das Loslassen zu unserem Leben genauso dazu, wie das Erhalten. Während es bei materiellen Dingen oft nur in der Sekunde der Überwindung wehtut, geht uns das Emotionale häufig viel näher. Gerade, wenn wir positive Erinnerungen beherbergen und uns auf diese stützen.

Genau das solltest du dir zunutze machen, wenn du beginnen möchtest, dich emotional zu distanzieren und loszulassen. Nimm diese Erinnerungen und speichere sie ab. Sage dir: “Das ist Vergangenheit, aber eine wunderbare!”

Beginne, dankbar für das Erlebte zu sein und halte dir vor Augen, dass du auch heute nicht alleine bist. Man hört immer wieder von älteren Menschen, wie sie den Tod ihrer Partner überstehen. Sie sind dankbar für die gemeinsamen Jahre. Sie haben gemeinsam gekämpft, gelacht, geweint und gestritten, doch sie blieben sich treu bis zum Ende. Durch diese Dankbarkeit fällt ihnen das Loslassen leichter.

Sei dir einer Sache sicher: Loslassen ist niemals einfach und immer mit einem Schmerz verbunden. Auch dieser Schmerz geht vorbei und irgendwann wirst du merken, dass die Dankbarkeit überwiegt.

Gerade in dieser Anfangsphase solltest du dir Zeit nehmen, um den Schmerz zuzulassen. Nimm eine Erinnerung, für die du dankbar bist, sage “Danke” und weine dabei. Lass den Schmerz zu, aber begrenze ihn. Gib ihm Raum, aber in einer von dir gewählten Zeit. Sollte dich die Welle des Schmerzes mal überrollen und du hast gerade die Chance, dann lass auch das zu. Aber setze auch immer ein Ende. Danach beginnst du, dich wieder mit wichtigen Dingen zu beschäftigen.

Allgemein ist es wichtig, um richtig loslassen zu können, zu erkennen, dass das Leben weitergeht, auch ohne die Person. Nach einer Beziehung kannst du dir bewusst werden, dass es auch eine Zeit vor der Beziehung gab, in der du sicherlich auch zufrieden warst. Ist ein dir lieber Mensch verstorben, sei dir sicher, dass er nicht möchte, dass du nur trauerst und dich selbst vergisst.

Hier mal ein Beispiel von mir: Meine liebe Omi ist bereits seit einigen Jahren Tod. Auch heute überkommt mich hin und wieder mal der Schmerz der Trauer. Meist nur wenige Sekunden, weshalb ich ihn in den meisten Fällen einfach zulassen kann.

Aber ich bin dankbar für jede Sekunde, die ich mit ihr hatte. Jede Shoppingtour, die wir gemeinsam bestritten, jeden Spaziergang, jede Umarmung, die so unendlich viel Liebe ausstrahlte, einfach jeder Moment. Sie war meine Oma und meine beste Freundin. Sie war, meines Wissens nach, die Erste, die wusste, dass ich Pan-sexuell bin und die mich trotz ihrer Generation, immer unterstützte und keine Vorurteile hegte. Das trug sie an meinen Vater und auch an mich so weiter, weshalb ich noch dankbarer bin. Heute gehe ich jeden Schritt, mit dem Wissen, dass ich sie damit stolz mache. Der neue Job, der Drache und auch dieser Blog hier, würden sie mit unglaublich viel Stolz erfüllen, weil ich es für mich tue und es mir dabei gut geht.

Außerdem nahm ich mir aus ihrem Tod eine Lehre. Dass ich zu meinen noch lebenden Großeltern und auch zu meinen Eltern mehr Kontakt hege, als ich es zuvor tat. Denn so kann ich Momente schaffen, für die ich im Nachgang dankbar bin und welche mir helfen werden, loszulassen, wenn es an der Zeit ist.

Wie eingangs erwähnt, gibt es noch viele weitere Wege, loslassen zu lernen. Dies ist nur mein Weg, der mir bereits durch viele Momente geholfen hat. Welche Wege kennst du noch? Schreib gerne hierunter, auf Facebook oder auf Instagram.

Wenn dich das Thema sehr interessiert, gib mir bitte hier, auf Facebook oder Instagram oder unter sorgen@kbookshelf.de Bescheid. Denn ich habe eine liebevolle Großtante, die leider schon viele geliebte Menschen loslassen musste. Vielleicht kann ich aus ihrem Erfahrungsfläschen noch Tipps holen, wie sie es schafft, weiterhin fröhlich und lebensfroh zu sein.

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09.03.2022 Wie kann ich loslassen lernen?

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